🚲 Rad im Hotel geklaut – Hotel und Versicherung lehnen Zahlung ab?
Warum Gäste mit Falträdern in manchen Hotels das Nachsehen haben – am Beispiel des IHG‑Hotels the niu Saddle in Fürth
Was passiert, wenn ein Hotel das Abstellen eines Fahrrads im Zimmer verbietet, aber keinen sicheren Ort anbietet? Die unangenehme Antwort: Wird das Rad gestohlen, zahlt oft weder das Hotel noch die Versicherung.
Mein Erlebnis
Im August 2025 war ich Gast im IHG‑Hotel the niu Saddle Fürth. Beim Auschecken erfuhr ich, dass mein gefalztes Faltrad das nächste mal nicht mehr mit ins Zimmer darf. Stattdessen sollte es „unter der Treppe“ im Erdgeschoss stehen – ohne Fahrradständer und ohne Möglichkeit, ein Schloss zu befestigen.
Regel ohne Begründung
Die Regel wurde nicht bei Buchung oder Check‑in kommuniziert. Auf Nachfrage hieß es lediglich: „So steht es in der Hausordnung“. Eine sachliche Begründung (Hygiene, Brandschutz (mein Rad ist nicht elektrisch, also kein Akku) o. ä.) wurde nicht genannt. Hunde dürfen aufs Zimmer genommen werden. Für Autos gibt es viele Stellplätze, hier könnte bestimmt auch ein Parkplatz in eine Fahrradgertätehaus umgeweandelt werden. Ich wäre bereit für eine sichere Abstellmöglichkeit auch zu zahlen. Die Hausordnung findet man auch nicht bei der Buchung des Hotels, selbst mir wurde sie nicht zur Verfügung gestellt.
Wörtliche Passagen aus der Antwort
„Eine explizite Haftung für Ihr Klapprad schließen wir hier aus.“
„… überdacht und gesichert (Videoüberwachung in der Lobby, ...) … Somit entsprechen wir den Zielen von GreenSign.“
GreenSign & Bett+Bike
Das Hotel ziert sich mit einem GreenSign Zertifikat. Der GreenSign‑Hotelkatalog (09/2024) nennt als Kriterium 7.8: „überdachter und gesicherter Fahrradparkplatz vorhanden“. Ein Platz unter der Treppe ohne Anschließmöglichkeit erfüllt das nicht. ADFC Bett+Bike definiert zudem Standards für fahrradfreundliche Unterkünfte, die sich wirklich lohnen.
Versicherung von Fahrrädern
Viele Fahrrad- und Dienstfahrradversicherungen – wie zum Beispiel in meinem Fall
JobRad – leisten nur,
wenn das Rad angeschlossen oder in einem abgeschlossenen Raum
untergebracht war.
In gemeinschaftlich genutzten Räumen (wie typischen Fahrradkellern oder Hotelabstellräumen)
muss das Fahrrad zusätzlich mit einem eigenen Schloss an einem festen Gegenstand gesichert werden –
also beispielsweise an einer Metallstange, einem Fahrradständer oder einem Wandanker.
Nachts gelten bei vielen Versicherungen (nicht bei Jobrad) strengere Bedingungen: Dann ist meist die Aufbewahrung
in einem abgeschlossenen Raum vorgeschrieben.
Ein ungesicherter Ort wie die Treppe im Erdgeschoss erfüllt diese Voraussetzungen nicht und ist
versicherungstechnisch problematisch.
Falträder sind zudem aufgrund ihrer leicht demontierbaren Teile besonders anfällig für Teildiebstähle.
Kommunikation & Beschwerdemanagement
Auf meine Beschwerde wurde erst nach über einem Monat reagiert – direkt vom Hotelmanager. Erwartbar wäre eine begründete Erklärung oder Lösung gewesen; stattdessen Verweis auf die Hausordnung und kein Änderungswille. Letztes Zugeständnis: Ich dürfe es verpackt mit ins Zimmer nehmen, D.H ich muss dann extra noch mehr Gepäck einpacken um mein Fahrrad zu verhüllen, das finde ich sehr aufwendig und löst ja nicht das Problem von jemanden, der kein Faltrad sondern ein Tourenrad hat.
Warum das Thema für mich wichtig ist
Mein Arbeitgeber, ScaleUp Technologies, ist in der Region Nürnberg aktiv. Ich reise regelmäßig nach Fürth/Nürnberg und nutze Bahn + Faltrad als klimafreundliche Mobilität.
Radfahren in Fürth & Nürnberg
Beide Städte sind grundsätzlich gut per Rad erschlossen (Radwege entlang der Pegnitz, der D11 Fahrradstraßen). Umso unverständlicher, wenn Unterkünfte nicht auf den Tourismustrend aufspringen, sondern ihn bokyotieren.
Fazit
Das Hotel ist modern und zentral, aber nicht fahrradfreundlich. Nachhaltigkeit sollte sichere Abstellmöglichkeiten einschließen. Ein abschließbarer Fahrradraum oder die Möglichkeit, ein (genau so sauberes Faltrad wie meine Schuhe) ins Zimmer zu nehmen, wäre eine einfache Lösung.
Transparenz‑Hinweis
Ich veröffentliche diesen Bericht hier, da Bewertungen auf Plattformen wie z.B. Google Maps, teils durch Anwälte gelöscht werden. Korrekturen sind willkommen; bei Einwänden kann das Hotel Stellung nehmen, ich werde darüber hier gerne Berichten. Gerne hätte ich auch den Kompletten Mailwechsel hier veröffentlicht, dem hat aber das Hotel nicht zugestimmt.